Azad schlägt...

Am Sonntag spielte Azad im nicht einmal halbgefüllten Planet Music in Wien. 22 Euro sind offensichtlich zu viel für ein Konzert dieser Klasse. Auch wenn den Bozz dabei seine Kollegen Jonesmann und Jeyz, sowie einige weitere Homies aus seiner Crew Wahrheit unterstützen. Für was eine Entourage in dieser Größe jedoch trotzdem gut sein kann, zeigte ein kurzes Scharmützel während des Konzerts. Als es zum handgreiflichen Tumult im hinteren Teil der Halle zwischen zwei pöbelnden Zuschauern und Azad Staff-Mitgliedern kam, sprangen Jeyz und Azad sofort von der Bühne und mischten neben dem Rest der Crew bei den Handgreiflichkeiten mit.

Ein trauriger Beweis dafür, wie armselig tatsächlich das Publikum solcher HipHop-Konzerte bestückt ist. Azad, ganz der Profi, beendete seinen Auftritt trotzdem. Wien wird er sicher nicht in bester Erinnerung behalten.

MAdoppelT spricht...

Der Wiener Rapper MAdoppelT präsentierte am Montag im Flex sein grandioses zweites Album "Plan Leben" - ein Heimspiel mitsamt den Homies Manuva, MA21, Brenk,...
Ich kann das Album nur jedem ans Herz legen; zutiefst ehrliche Platte, nachvollziehbar, dank Stiege 44-Produzent Brenk melodiös und soulig und nicht zuletzt MAdoppelTs superber Flow. Der Griff zur Krone des besten Austro-MCs...

Steve Spacek singt...

Am Sonntag wurde im Wiener B72 auf zweierlei Art dem verstorbenen Produzenten Jay Dee gehuldigt. Erstens trat der Detroiter Rapper Baatin auf, der um die Jahrtausendwende mit Dilla die Crew Slum Village repräsentierte. Er gab zahlreiche Dilla-Hits zum Besten, war aber nicht wirklich bei der Sache. Wen ich mich nicht irre, kotze er sogar während Steve Spaceks Auftritt in die Ecke neben der Bühne! Den zweiten Dilla-Tribut lieferte der Sänger Steve Spacek, der als einer der Letzten einen Beat vom lebenden Dilla kaufen durfte. So flogen bei "Dollar" alle Hände in die Luft und sowieso war sein Auftritt mitsamt Live-Drummer und Bassist ein besonderes Erlebnis. Danke dafür, Steve...

In memory of J Dilla...

Lords Of The Underground sprechen...

Von den Lords Of The Underground war eines meiner ersten Tapes: "Here Come The Lords" von 1993. Unglaublich. 13 Jahre später machten die Jungs im Wiener B72 einen auf dicke Hose. Einige Zeit vor dem Konzert bat man uns, das einzige Sofa des Schuppens für die Lords zu räumen, die dann prompt auch anrückten. Lustig packten sie ihre Bottel Hennessey aus, mischten den Rapper-Cognac mit Red Bull(!) und naschten von der gereichten Obstschale. Beweis genug, dass man es sich offensichtlich auch im Untergrund gut gehen lässt...